Was ist Verhaltenstherapie?
Die Verhaltenstherapie geht grundsätzlich davon aus, dass über Veränderungen des Verhaltens Leidenszustände beseitigt oder zumindest verringert werden können. Der Begriff „Verhalten“ wird dabei sehr weit verstanden, man fasst darunter die folgenden vier Komponenten:
- Gedanken (Einstellungen, Überzeugungen, Bewertungen, Wünsche, Absichten, …)
- Gefühle (z.B. Angst, Traurigkeit, Wut, Scham, Schuld, Verzweiflung, Freude, Liebe, …)
- körperliche Reaktionen (wie z.B. Muskelanspannung, Pulsschlag, Atmung, …)
- Handeln (Vermeidung von Konflikten, Gefühlen, Schwächen, Bedürfnisäußerung; Suchtverhalten; (passiv-) aggressiv sein; tun, was andere erwarten und nie nein sagen; kontrollieren, in Alarmbereitschaft oder misstrauisch sein; alles perfekt machen; Rückzug; …)
So kann man beispielsweise bei Angststörungen eine Beseitigung oder Verringerung der Beschwerden herbeiführen, indem man katastrophisierende Gedanken („ich werde sterben/ in Ohnmacht fallen!“) relativiert, mit Entspannungstechniken die Atmung, den Puls und die Muskelanspannung reguliert und sich durch konfrontatives Handeln schrittweise und langsam an die sonst vermiedenen Angstsituationen gewöhnt, bis die Angstgefühle schließlich verschwinden oder keine belastende Intensität mehr haben.